- Was ist Demenz?
- Welche Arten von Demenz gibt es?
- Anzeichen und Verlauf einer Alzheimer-Demenz
- Die Krankheit verläuft in drei Phasen
- Ursachen und Risikofaktoren
- Diagnose zur Feststellung einer Altersdemenz
- Wie hoch ist die Lebenserwartung für demenziell veränderte Menschen?
- Ratschläge für Betroffene nach der Feststellung einer Alzheimer-Erkrankung
- Pflege und Betreuung im Rahmen einer häuslichen Pflege
- Unterstützungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige
- Behandlungs- und Vorsorgemöglichkeiten
Neben der Alzheimer-Demenz, welche zwei Drittel der Demenzerkrankungen ausmacht, gibt es weitere Demenz-Formen wie die Parkinson-Demenz, die vaskuläre Demenz sowie die Frontotemporale Demenz.
Parkinson
Bei der Parkinson-Demenz kommt es durch den Abbau von Nervenzellen im Bewegungszentrum des Gehirns zu einer Störung der Dopaminproduktion, die die Bewegungsfreiheit einschränkt und mit einem auffälligen Zittern an Armen und Beinen einhergeht.
Vaskuläre Demenz
Wird durch Schädigungen des Hirngewebes aufgrund einer beeinträchtigten Blutversorgung verursacht. Aufmerksamkeitsstörungen, Denk- und Sprachschwierigkeiten sowie Gangstörungen können Folgen einer vaskulären Demenz sein. Darüber hinaus können der Verlust der Kontrolle über die Blase und Persönlichkeitsveränderungen zu Problemen führen.
Frontotemporale Demenz
Tritt selten auf und wird durch den Verlust von Nervenzellen in den Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns hervorgerufen und verursacht beispielsweise:
• Häufige Unkonzentriertheit
• Unangemessene Sorglosigkeit
• Unbedachte Handlungen
• Vernachlässigung von Pflichten
Lewy-Körperchen-Demenz
Die Lewy-Körperchen-Demenz tritt auf, wenn sich abnormale Eiweißablagerungen im Gehirn bilden. Dadurch werden die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen sowie die Gehirnfunktionen beeinträchtigt. Gedächtnis- und Bewegungsstörungen sind die Folge. Auch Schwankungen der Wachheit und der geistigen Leistungsfähigkeit können auftreten. Dies betrifft etwa 5 Prozent der an Demenz erkrankten Menschen.
Die Alzheimer-Krankheit, benannt nach dem Neurologen Alois Alzheimer, ist eine besondere Form der Demenz, die durch spezielle Eiweißablagerungen in den Gehirnzellen verursacht wird. Diese Ablagerungen führen zu einer Schrumpfung des Gehirns und beeinträchtigen die Informationsübertragung im Gehirn durch eine Störung des Acetylcholins. Die Krankheit verläuft individuell sehr unterschiedlich und erfordert in späteren Stadien zunehmend Unterstützung und Hilfe.
Erste Anzeichen einer Alzheimer-Demenz sind Störungen des Denk-, Urteils- und Erinnerungsvermögens, Schwierigkeiten bei der Alltagsbewältigung und im zwischenmenschlichen Verhalten sowie Stimmungsschwankungen und Passivität. Um eine frühzeitige, spezielle Pflege und Betreuung von Demenzkranken zu ermöglichen, sollten erste Symptome aufmerksam beobachtet werden. Die Abgrenzung zur normalen Altersvergesslichkeit ist in der Anfangsphase jedoch oft schwierig.
• Störungen des Denkens, Urteilens und Erinnerns erschweren die Bewältigung des Alltags und das zwischenmenschliche Verhalten. Telefonnummern, Termine und Namen werden zunehmend vergessen. Verlegte Gegenstände wie Brille, Haustürschlüssel oder Geldbörse werden nur noch zufällig gefunden. Einfache Rechenaufgaben bereiten Schwierigkeiten.
- Beim Sprechen treten auffallend lange Pausen auf, weil dem Betroffenen die gesuchten Wörter offensichtlich nicht mehr einfallen
- In der näheren Umgebung werden vertraute Ziele nicht mehr gefunden. Umgekehrt wird der kurze Weg nach Hause zum Orientierungsproblem
- Immer häufiger treten ungewöhnliche Stimmungsschwankungen auf, dabei können sowohl depressive als auch aggressive Verhaltensweisen auftreten
- Apathie und Passivität nehmen zu
- Die Persönlichkeit des Erkrankten verändert sich
Um eine möglichst frühzeitige spezifische Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz zu ermöglichen, sollten erste Symptome aufmerksam beobachtet werden. Die Abgrenzung einer beginnenden Alzheimer-Demenz von normaler Altersvergesslichkeit ist in der ersten Krankheitsphase oft schwierig. In folgenden Fällen kann es sich um eine eher nicht krankhafte Altersvergesslichkeit handeln:
- Vergesslichkeit und Orientierungslosigkeit sind selten und nur vorĂĽbergehend
- Längeres Nachdenken ermöglicht die Erinnerung an Vergessenes oder verlegte Gegenstände
- Es treten neben kleineren Alltagsproblemen keine Persönlichkeitsveränderungen auf
- Vorhandene soziale Kontakte bleiben weitgehend erhalten
Im Krankheitsverlauf sterben bei den Betroffenen immer mehr Nervenzellen im Gehirn ab. Die Betroffenen werden zunehmend vergesslich, desorientiert und verwirrt. Der Krankheitsverlauf ist durch häufige, manchmal plötzliche Verhaltensänderungen gekennzeichnet. Die Betroffenen werden unruhig, ängstlich, aggressiv oder depressiv. Die zwischenmenschliche Kommunikation wird durch die nachlassende Sprach- und Urteilsfähigkeit sowie die zunehmende Apathie erschwert. Durch die Veränderungen der Persönlichkeit können die Ängste und Wünsche der Betroffenen kaum noch eingeschätzt werden. Die Krankheitssymptome verstärken sich. Selbst nahe Verwandte werden nach langer Krankheit nicht mehr erkannt. Je nach Schwere der Erkrankung wird der Krankheitsverlauf in drei Phasen eingeteilt. Der Krankheitsverlauf wird in drei Phasen unterteilt:
1. Leichtgradige Alzheimer-Demenz
Zu Beginn der Erkrankung ist das Kurzzeitgedächtnis des Patienten beeinträchtigt. Es fällt ihm zunehmend schwerer, sich Gesprächsinhalte wie gewohnt zu merken. Abgelegte Gegenstände müssen häufiger gesucht werden. Unterbrechungen von Gesprächen sind die Folge von Wortfindungsstörungen. Neben der verminderten Merkfähigkeit erschweren erste ungewohnte Orientierungsschwierigkeiten den Alltag. Diese Defizite bewusst wahrzunehmen, irritiert und verwirrt sie. Um Peinlichkeiten und unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen, zieht er sich immer mehr zurück. Es treten erste Stimmungsschwankungen auf. Aggressives und depressives Verhalten wechseln sich ab. Die Urteilsfähigkeit ist noch gegeben und die problematischen Veränderungen werden erkannt.
2. Mittelgradige Alzheimer-Demenz
In diesem Stadium nehmen die Symptome der Demenz deutlich zu. Der Betroffene verliert seine Orientierungsfähigkeit und findet beispielsweise auch in vertrauter Umgebung nicht mehr den Weg nach Hause. Auch die Fähigkeit, einfache alltägliche Verrichtungen auszuführen, geht verloren. Der Betroffene benötigt nun zunehmend Hilfe und Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen wie Anziehen oder Waschen. Auch die Sprachfähigkeit nimmt ab und es können Schwierigkeiten beim Verstehen und Formulieren von Sätzen auftreten. In dieser Phase kann es auch zu Verhaltensänderungen wie Aggressivität oder Misstrauen gegenüber anderen Menschen kommen.
3. Schwere Alzheimer-Demenz
In der letzten Phase der Erkrankung sind die Symptome der Demenz am stärksten ausgeprägt. Die Betroffenen sind nun vollständig auf die Hilfe anderer angewiesen und verlieren zunehmend die Fähigkeit, selbstständig zu kommunizieren und zu essen. Auch das Erkennen vertrauter Personen ist nicht mehr möglich. In dieser Phase ist die Pflege und Betreuung für Angehörige und Pflegepersonal eine große Herausforderung.
Die Alzheimer-Demenz verläuft individuell und kann in ihrer Schwere und ihrem Verlauf sehr unterschiedlich sein. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung kann den Krankheitsverlauf jedoch positiv beeinflussen und Betroffene und Angehörige unterstützen.
In den seltenen Fällen, in denen erbliche Faktoren die Ursache für die Entwicklung einer Alzheimer-Demenz sind, spielt der Verwandtschaftsgrad eine entscheidende Rolle. Für einen Verwandten ersten Grades steigt das Erkrankungsrisiko im Durchschnitt auf das Vierfache, für einen Verwandten zweiten Grades auf das Doppelte. Bei mehreren Alzheimer-Fällen in der näheren Verwandtschaft steigt das Risiko weiter an. Die Alzheimer-Demenz wird hauptsächlich durch altersbedingte Veränderungen ausgelöst.
Zu den Risikofaktoren gehören:
• Umwelteinflüsse
• mangelnde Bewegung
• dauerhaft erhöhter Blutdruck
• Genussgifte
• Diabetes mellitus Typ 2
• Oxidativer Stress
• Übergewicht
• Häufiger Schlafmangel
• Erhöhter Cholesterinspiegel
• Arteriosklerose
• Depressionen
Menschen, die von Alzheimer-Demenz betroffen sind, müssen sich frühzeitig auf die neue Lebenssituation einstellen. Zunächst sind die geistigen Fähigkeiten nur leicht eingeschränkt. Nach der Diagnose sollten sich Betroffene umfassend über den Krankheitsverlauf und die Veränderungen informieren. Auch Ängste und Wünsche sollten im vertrauten Kreis besprochen werden. Geplante Reisen sollten möglichst in der ersten Phase der Erkrankung realisiert werden.
Durch ständige Unterstützung und Zuspruch im Alltag können Passivität und Resignation entgegengewirkt werden. Eine Tagesstruktur und schriftliche Erinnerungshilfen können helfen, Vergesslichkeit zu vermeiden. Bewährte Gewohnheiten sollten beibehalten werden, um Sicherheit und Vertrautheit zu geben. Der offene Umgang mit der Erkrankung kann helfen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten und Missverständnisse zu vermeiden. In der Regel reagieren Menschen verständnisvoll und ermutigend auf den offenen Umgang mit der Erkrankung.